Gründen statt bewerben

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Gründerwochen an der Hochschule Mittweida. Einen Monat lang gab es Vorträge und Workshops, die den Schritt in die Selbständigkeit einfacher machen sollen.

Vom Studium in Mittweida in die Selbstständigkeit:<br>Tino Kreßner gibt bei den Gründerwochen seine<br>Erfahrungen weiter.

Wer seinen Arbeitsalltag nicht von Vorgesetzten bestimmen lassen möchte, wird eben sein eigener Chef. Der Weg in die Selbständigkeit ist immer häufiger – auch für frisch gebackene Hochschulabsolventen – eine willkommene Möglichkeit.

Diesen Weg ging auch Tino Kreßner, ehemaliger Medienstudent der Hochschule Mittweida und Mitgründer der Crowdfunding-Plattform „Startnext“. In seinem Vortrag am Dienstagabend innerhalb der Gründerwochen an der Hochschule erzählte er von Erfahrungen, Problemen und Chancen, die die Selbständigkeit mit sich bringe.
Noch während seines Studiums machte er den Schritt in die Existenzgründung: „Der Einstieg ist um ein Vielfaches leichter, wenn man das Netzwerk, das man sich bereits als Student aufbaut, nutzen kann“, so Kreßner.
Mit seiner Plattform möchte der junge Unternehmer vor allem Projekte und Startups in den Bereichen Kultur, Kreativwirtschaft, Essen und Social Business fördern. Beim Crowdfunding sei es das Wichtigste, einen Markt zu finden.
Die Besonderheit ist, dass es nicht nur einen einzigen Geldgeber wie beispielsweise eine Bank gibt. „Wir glauben an eine Gesellschaft, in der kreative Ideen mit der Unterstützung vieler umgesetzt werden. Man muss nicht einen Einzigen überzeugen, zehntausend Euro zu geben, man muss eintausend Leute überzeugen, zehn Euro zu geben.“

Im Jahr 2010 als erste deutsche Gründungsplattform entstanden, ist „Startnext“ mittlerweile die größte Community im deutschsprachigen Raum.
Für Kreßner selbst ist Crowdfunding der nächste logische Schritt von Social Media. „Durch die wachsende digitale Vernetzung können wir Ideen nicht nur schnell und günstig teilen, sondern auch direkt finanzieren.“ Inzwischen hat „Startnext“ über siebenhundertausend Nutzer und kann auf mehr als viertausend erfolgreiche Projekte zurückblicken.

Gründerstammtisch - Erfahrungsaustausch in gemütlicher Atmosphäre

Im Anschluss an die Infoveranstaltung waren die Gäste in die „Begegnungsstätte 1865“ zum Gründerstammtisch eingeladen. Interessierte Studierende, Hochschulmitarbeiter sowie Gründer oder solche, die es noch werden wollen, trafen sich zum Austausch über das Thema Existenzgründung.
„Hier können erfolgreiche Gründer und Gründerinnen ihr Wissen und ihre Tipps an engagierte Studierende weitergeben. Und in dieser entspannten Atmosphäre ist auch die Hemmschwelle niedriger, Fragen zu stellen“, so die Projektleiterin der Gründerwochen Professor Ulla Meister vom Hochschul-Gründernetzwerk SAXEED. Gemeinsam mit dem Career Service veranstaltete das Netzwerk die ersten Gründerwochen sowie den einmal im Semester stattfindenden Gründerstammtisch an der Hochschule Mittweida. Die Gründerwochen boten seit Ende Oktober Vorträge und Workshops rund um das Thema Gründung. Die beiden letzten Workshops in dieser und der nächsten Woche sind leider schon ausgebucht.

SAXEED – Beratung und Begleitung von Gründungsinteressierten

Das Gründernetzwerk bietet Studierenden, Wissenschaftlern und Gründern an den vier Partnerhochschulen in Mittweida, Freiberg, Zwickau und Chemnitz Unterstützung bei der Existenzgründung und der Verwertung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen. Dirk Liebers von SAXEED Mittweida: „Hochschulen bieten durch Wissen und Technologien aus der wissenschaftlichen Forschung großes Potenzial, was Gründungen angeht. Dieses Potenzial muss man auch nutzen!“

Erfolgreiche Beispiele gibt es genug. Über neunhundert Gründungsvorhaben begleitete SAXEED bereits, seit 2006 entstanden daraus über zweihundertundfünfzig erfolgreiche Unternehmen.

Interview mit Tino Kreßner: youtu.be/i2tHZe1z8EE

Alle Informationen zum Gründernetzwerk SAXEED hier