Eine fundierte Ausbildung, eine große Portion Neugier gepaart mit einem kritischen Verstand – all das macht einen guten Journalisten aus. Besonders wichtig sind diese Eigenschaften in der heutigen Zeit, in der diese Branche mit viel negativer Kritik zu kämpfen hat. Gegen alle Vorwürfe im Blick auf die Glaubwürdigkeit des Journalismus und die Arbeitsweise der Journalisten entscheiden sich junge motivierte Leute für eine berufliche Zukunft im Journalismus. Das geschieht auch immer wieder an der Hochschule Mittweida.
„Allgemeinbildung und eine gute Auffassungsgabe sind unerlässlich für die Arbeit eines Journalisten“, weiß Michael Hiller zu berichten. Als Geschäftsführer des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Landesverband Sachsen begrüßte er am Dienstag die neuen Volontäre der Mitteldeutschen Journalistenschule (MJS). Das Angebot der MJS ist gezielt mit dem DJV entwickelt worden und richtet sich ausschließlich an Studierende der Hochschule Mittweida. „Außerdem sollte man neugierig sein auf aktuelles Geschehen und bereit, sich auch nach Feierabend noch ständig zu informieren“. Das haben sich die neuen Volontäre zumindest fest vorgenommen.
Insgesamt 13 junge Leute – drei Master- und zehn Bachelorstudierende – nehmen diesmal teil. Die journalistische Zusatzqualifikation ist studienbegleitend und fordert so von den Teilnehmern neben Ehrgeiz und Fleiß auch ein gewisses Organisationstalent.
MJS-Koordinatorin Dr. Verena Jahn blickt auf die Zeit des Volontariats voraus. Es sei eine spannende Zeit für Journalisten: „Europa nach dem Brexit, die Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA und die bevorstehende Bundestagswahl – Themen gibt es genügend.“ Als Thema unmittelbar vor der Haustür bietet auch das 150-jährige Hochschuljubiläum eine gute Gelegenheit, Themen journalistisch aufzubereiten. Hier werden einige der Volontäre gemeinsam mit der Freien Presse an einer Sonderbeilage zu den Festtagen im Mai arbeiten.
Die Mischung macht's
Viele der neuen Volontäre bringen bereits Erfahrungen im Bereich des journalistischen Arbeitens mit. Dabei kommt der zukünftigen Arbeit zu Gute, dass die Studierenden aus verschiedenen Medien- und sozialwissenschaftlichen Studienrichtungen kommen und somit auch unterschiedliche Fachkenntnisse mit einfließen lassen können. Voneinander und miteinander lernen lautet die Devise. Unter den Volontären finden sich bisherige Hobbyjournalisten, die einen eigenen Blog betreiben oder Erfahrungen im Bereich Moderation oder Medienproduktion haben. Sofern ein gewisses journalistisches Grundwissen vorhanden ist, können sich auch Studierende aus technischen oder naturwissenschaftlichen Studiengängen der Hochschule bewerben. Denn Journalsiten mit spezifischem Fachwissen sind gesuchte Leute.
Masterstudentin Mareen, hatte ihren Bachelor zuvor an einer anderen Hochschule im Bereich Sozialwissenschaften gemacht, studiert jetzt in Mittweida im Masterstudiengang "Information and Communication Studies": „In meinem Erststudium habe ich mich viel mit politischen, sozialen und allgemein gesellschaftlichen Themen beschäftigt. Dabei habe ich festgestellt, dass es so viele spannende Geschichten gibt, die es wert sind, erzählt zu werden. Das Volontariat an der MJS soll mir helfen, dies auf professionelle Weise zu tun.“
Das Volontariat bietet Mareen und auch den anderen Studierenden die Chance, sich in den Bereichen Recherche, eigene Textproduktion sowie dem Erstellen von Audio- oder Videobeiträgen auszuprobieren. Kreativität und Eigeninitiative was die Beiträge angeht sind da immer gern gesehen.
Die Volontäre lernen außerdem die Zusammenarbeit mit Partnern. So haben zum Beispiel die Volontäre, die schon seit Oktober 2016 mit dabei sind, bereits mit dem Institut für Mittelstandskooperation in Mittweida (MIKOMI), der Chemnitzer Verkehrs AG sowie dem Gründernetzwerk SAXEED zusammengearbeitet.
Auf die Plätze, fertig, los!
Für die neuen Volontäre fiel am vergangenen Dienstag der Startschuss in ihre journalistische Ausbildung. Die Master absolvieren ihr studienbegleitendes Volontariat innerhalb von 12 Monaten, die Bachelorstudierenden haben 18 Monate Zeit. Koordinatorin Dr. Jahn ist zuversichtlich und gespannt auf die Zusammenarbeit: Ich freue mich auf gute Beiträge, die tiefgründig recherchiert und zielgruppengerecht aufbereitet sind – also auf gute journalistische Arbeit!“
Wer jetzt auch Lust bekommen hat, seinen Lebenslauf mit einer zusätzlichen, journalistischen Ausbildung aufzustocken, der kann sich ab September wieder für das studienbegleitende Volontariat an der MJS bewerben.
Text: Irina Heß
Fotos: Andreas Hiekel (1), Helmut Hammer (2-7)