Obwohl Strafen eine zentrale Säule im Verständnis unseres Rechtsstaates sind, zweifeln inzwischen viele am Sinn und an der Effizienz von Bestrafung.
Im Mittelpunkt beim „Dialog Kontrovers“ am Mittwoch vergangener stand die Frage „Strafe muss sein - ist aber nutzlos?“
Es diskutierten dazu Dr. Thomas Galli, Kriminologe und ehemaliger Leiter der JVA Zeithain, und Prof. Dr. Frank Czerner, Professor für Recht in der Sozialen Arbeit an der Hochschule Mittweida, im Studio B der Hochschule.
Moderiert von Prof. Dr. Stefan Busse wurde über Rache und Sühne, Schutz der Gesellschaft vor Tätern, die Abschreckungswirkung von Strafe und insbesondere das Paradox der Resozialisierung gesprochen. Die Diskutanten warfen einen kritischen Blick auf Grenzen und Möglichkeiten des Strafvollzugsystems und waren sich schlussendlich einig, dass Gefängnisstrafen durchaus die soziale Anschlussfähigkeit und Integrationschancen mindern. Auch aus dem Publikum kam zu diesem Ergebnis viel Zuspruch.
Der nächste Dialog Kontrovers folgt am Mittwoch, dem 31. Mai. Thema des Abends ist: „Wie verschieden wollen wir sein?“. Dazu diskutieren Prof. Dr. Jürgen Bolten, Professor für Interkulturelle Wirtschaftskommunikation der Universität Jena, und Dr. Christian Schweiger, Vertretung der Professur für Europäische Regierungssystem im Vergleich der TU Chemnitz.
Eingeladen sind nicht nur Hochschulangehörige, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Zeit und Ort: Mittwoch, 31. Mai 2017, 18:00 - 20:00 Uhr, Studio B am Grunert-de-Jácome-Bau (Haus 6) auf dem zentralen Campus der Hochschule, Zugang über Leisniger Straße oder Straße am Schwanenteich. Das Studio B ist barrierefrei zugänglich.
Text: Babett Nimschowski
Fotos: Marios Karapanos