Silberjubiläum für Erfolgsmodell

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25 Jahre Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Sachsen. Festakt am Montag dieser Woche in Zwickau.

Keine Rückschauveranstaltung zum Jubiläum<br>"25 Jahre Hochschulen für Angewandte Wissenschaften<br>in Sachsen"

Ein Grußwort der Ministerin, eine Rektorin und vier Rektoren im Gespräch mit Vorzeigekarrieren und ein Science Slam mit Überraschung aus Mittweida - Bedeutung und Vielfalt des Hochschultyps „Hochschule für Angewandte Wissenschaften" (HAW) in Sachsen wurden sichtbar bei der gemeinsamen Festveranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum der fünf  HAW in Zwickau.

Am 6. März 1992 verabschiedete der Sächsische Landtag das Gesetz zur Struktur des Hochschulwesens und der Hochschulen. Das bahnte den Weg für den neuen Hochschultyp „Fachhochschule“ an fünf bewährten akademischen Standorten in Dresden, Leipzig, Mittweida, Zittau/Görtlitz und Zwickau. 25 Jahre später feiern die sich inzwischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) nennenden Einrichtungen das Jubiläum ihres Erfolgsmodells. Rund ein Viertel aller Studierenden im Freistaat sind an den HAW eingeschrieben. Sie bringen mit ihrer anwendungsnahen akademischen Ausbildung den größten Teil des Ingenieurnachwuchses hervor. Rund 180 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik waren zum Festakt in den noch im Umbau befindlichen Erweiterungsbau des August Horch Museums in Zwickau gekommen.

Der Hinweis auf die besondere Rolle der HAW in Lehre und Forschung war auch Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange wichtig: „Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften haben sich in den vergangenen 25 Jahren hervorragend entwickelt, sowohl hinsichtlich der Qualität der Lehre als auch der anwendungsnahen Forschung. Für die Regionen sind sie ein wichtiger, unverzichtbarer und prägender Standortfaktor: Hier werden die dringend benötigten Fachkräfte ausgebildet, die nicht nur die kleinen und mittelständischen Unternehmen, sondern auch Bereiche wie die Pflege, die Kultur sowie soziale Einrichtungen für ihre tägliche Praxis benötigen. Hier wird zu einem großen Teil der weiter wachsende Innovationsbedarf der regionalen Unternehmen gedeckt, und hier wird das gesellschaftliche Leben mit Angeboten für Kinder oder auch ältere Menschen bereichert“, sagte die Ministerin in ihrem Grußwort.

Diese Breite der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften wurde auch im Anschluss deutlich: Die fünf Rektoren brachten zum Festakt jeweils einen Gast mit, der mit seiner Karriere für ihre Hochschule steht: Ludwig Hilmer, Rektor der Hochschule Mittweida, moderierte den Talk.
Den Anfang machten Hannes Hinerasky und Sascha Hassler. Sie gaben einen Einblick in ihr Studium an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kunst in Leipzig (HTWK). Es folgte Prof. Dr. Jan Höntschel, der an der HTW Dresden studierte. Heute ist er Manager bei Globalfoundries Dresden und Honorarprofessor an der Hochschule.

Dr. Jens Walther, Vorsitzender des Landesverbands Sachsen Deutscher Ingenieure (VDI), hob als Gesprächspartner der Hochschule Zittau/Görlitz die Bedeutung der HAWs als zentrale Stütze zur Sicherung des Fachkräftebedarfs für die sächsische Wirtschaft hervor. Fünfter Gesprächspartner war Prof. Dr. Matthias Richter, ehemaliger Prorektor für Forschung der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), der die Stärke der HAW auf dem Gebiet der Forschung und die Bedeutung für Sachsens Wirtschaft hervorhob. Schließlich berichtete die Mittweidaer Promovendin Katharina Müller-Eppendorfer, wie sie als ehemalige Leistungssportlerin und Mutter zweier Kinder die Unterstützung der Hochschule erfuhr.

Wie vielfältig die Hochschulen sind, zeigte sich auch im Science Slam, bei dem Vertreter der Hochschulen gegeneinander in den verbalen Wettstreit traten. Luca Schmitt-Walz aus Mittweida trat als erster an und überraschte mit einem eher „unwissenschaftlichen“ aber sehr kurzweiligen Einblick in seinen Alltag als Medienstudent in der kleinen Hochschulstadt Mittweida.
Professorin Dr. Monica Rossi von der Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig erklärte anhand ihrer italienischen Oma, wie wichtig die richtigen Kleider für Gebäude sind – und gewann damit den Science Slam vor Luca Schmitt-Walz.


Auch die anderen Slammer verpackten ihre Themen amüsant: Dr. Robert Kaden von der HTW Dresden, Fakultät Geoinformation, stellte vor, wie digitale Unfallaufnahmen mehr Rechtssicherheit bringen. Maja Dshemuchadse, Professorin an der Fakultät Sozialwissenschaften der Hochschule Zittau/Görlitz zeigte Fallen und Auswege für die zwischenmenschliche Interaktion im Führungsalltag. Für die WHZ ging Professor Christian Busch ins Rennen und zeigte die vielfältige Bedeutung der Tribologie (Reibungslehre) im Alltag auf.