Die Flaggen von fünf europäischen Ländern trotzten auf dem Campus der Hochschule Mittweida dem Sturmtief „Herwart“. Sie standen für ein Treffen von rund 50 Delegierten aus Belarus, der Ukraine, Russland, Polen und Deutschland. Der Studentenrat der Hochschule Mittweida (StuRa) hatte vom 23. bis 27. Oktober zur 2. Konferenz „Mittweida meets Eastern Europe“ (MMEE) eingeladen, um in der direkten Begegnung mit den Kommilitonen aus Osteuropa vor allem die studentischen Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten an den jeweiligen Hochschulen zu diskutieren und dabei Erfahrungen und neue Projektideen auszutauschen. Begleitet wurden die Studierenden von Professoren und Mitarbeitern ihrer Hochschulen, die die Tagung auch nutzen, um auf Ebene der Lehrenden und Auslandsbüros ins Gespräch zu kommen.
Prorektorin Monika Häußler-Sczepan begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Montagvormittag an der Hochschule: „Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn eine europäische Themenwoche von Studierenden gestaltet, initiiert und auch organisiert und finanziell eingeworben wird. Neben der Unterstützung durch die Hochschule Mittweida ist es den Organisatorinnen und Organisatoren gelungen eine Förderung durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland zu erhalten. Als Studentenrat ist das einzigartig in Deutschland und wir sind als Hochschulleitung sehr stolz auf das Engagement und den Erfolg unseres Studentenrats. Zusammenarbeit, Kommunikation und Kooperation auf Augenhöhe werden an unserer Hochschule groß geschrieben und wir wünschen dieser Tagung, dass sich dieser besondere „Spirit of Mittweida“ voll entfalten kann.“
Gordon Guido Oswald, Geschäftsführer des StuRa der Hochschule Mittweida, eröffnete anschließend die Tagung: „Unsere Konferenz steht für neue Freundschaften und für neue nachhaltige Projekte der Studierenden. Internationalität setzt aktive gemeinsame Arbeit voraus. Durch den Austausch kann jeder von uns unterschiedliche und neue Erfahrungen machen.“
Austausch, Ausflüge und Aufgaben
Das so formulierte Ziel erreichte die Tagung am Ende der Woche nach zahlreichen Programmpunkten. Am Montag folgten der offiziellen Begrüßung unter anderem eine Führung über den Mittweidaer Campus und ein abendliches BBQ zum näheren Kennenlernen.
Der Dienstag war zunächst Arbeitstag mit verschiedenen Workshops zur Internationalisierung, dann Exkursionstag nach Leipzig mit der Besichtigung der media city des MDR in Leipzig.
Der Mittwoch stand unter dem Motto „1. Osteuropatag“. Hier öffnete sich die Tagung allen Studierenden der Hochschule. Die internationalen Gäste präsentierten ihre Hochschulen, berichteten über Studieren und Leben im Heimatland und informierten über die Möglichkeiten zum Studierendenaustausch.
Am Donnerstag hatten sich die Teilnehmer vorgenommen, das große Thema der Tagung anhand von drei Leitaufgaben zu konkretisieren und nachhaltige Ideen zu formulieren: 1. Was kann ich an meiner Hochschule/Universität aus studentischer Sicht verändern und beeinflussen? 2. Wie kann die Beziehung zwischen studentischer Vertretung und Hochschule nachhaltig verbessert bzw. ausgebaut werden? 3. Welche Projektideen und Möglichkeiten sind zukünftig denkbar zwischen den teilnehmenden Universitäten und Hochschulen? Die Ergebnisse wurden im Anschluss präsentiert und diskutiert.
Mit einem Gala-Dinner klang die Konferenz am letzten gemeinsamen Abend aus.
Am Freitag schlossen sich schon auf der Rückreise der Gäste Richtung Heimat Exkursionen nach Dresden mit Besuch der Frauenkirche und Stadtrundgang sowie eine Fahrt zum Deutschen Bundestag nach Berlin an.
Gordon Guido Oswald blickt sehr zufrieden zurück: „Wir haben das Ziel der 2. Konferenz MMEE erreicht: Wir haben neue Projekte und Maßnahmen entwickelt, wie wir langfristig und nachhaltig internationale Projekte umsetzen, wie wir Werte für die Jugendlichen vermitteln können und wie es uns gemeinsam gelingt, den Einfluss der studentischen Gremien und Vertretungen trotz sehr unterschiedlichen Strukturen verbessern zu können. Wir bemühen uns auch bereits jetzt um eine erneute Förderung im Jahr 2018.“
Mittweida Meet Eastern Europe – Internationale Konferenz auf studentische Initiative
Zur nach dem Jahr 2015 inzwischen 2. Konferenz MMEE kamen 34 Studierende und acht Dozenten aus dem Ausland, dazu die Teilnehmer und Organisatoren von der Hochschule Mittweida. Vertreter folgender ausländischer Hochschulen waren dabei: aus Polen die Universitäten in Nysa und Lodz, aus Belarus die BSU und BSEU aus Minsk, aus Russland die Staatliche Universität für Verkehrswesen und die Baumann Universität aus Moskau sowie aus der Ukraine die Universitäten aus Odessa und Dnipro.
Das Projekt wurde maßgeblich gefördert und unterstützt durch: Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland, Wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut Mittweida (WFI) e.V., Hochschule Mittweida, Management Institut Mittweida (MIM) e.V. und durch das Studentenwerk Freiberg.
Text: Helmut Hammer
Fotos: StuRa (2, 4, 5, 8-10), Helmut Hammer (1, 6, 7)