Lediglich „um die Ecke“ von Mittweida ist Chemnitz als Standort traditionsreicher und weltweit agierender Unternehmen des Werkzeugmaschinenbaus ein ideales Ziel für die Winter-Exkursion der Maschinenbau- und Mechatronik-Studierenden der Hochschule Mittweida.
Am vergangenen Freitag besuchten 18 Diplom- und Masterstudierende zunächst die Firma Niles-Simmons, die sich auf große Drehbearbeitungszentren und Maschinen zur Radsatzbearbeitung von Schienenfahrzeugen spezialisiert hat. Nach einer aufwändigen Präsentation konnten die Studierenden die Maschinen und Baugruppen auf einem ausgedehnten Werksrundgang in Augenschein nehmen.
Danach stand ein Besuch bei der Starrag GmbH (früher Heckert GmbH) auf dem Programm. Das Unternehmen ist Spezialist für 4- und 5-Achsbearbeitungszentren, die angefangen vom Automobilbau über den allgemeinen Maschinenbau bis zum Flugzeugbau überall dort eingesetzt werden, wo komplizierte, prismatische Teile hergestellt werden. Auch hier konnten die Studierenden nach einem kurzen Überblick über das Unternehmen die Fertigung vom Einzelteil über die Baugruppenmontage bis zur Endmontage in Augenschein nehmen.
Bei der Starrag GmbH trafen die Studierenden auch auf den Mittweidaer Absolventen Antonio Bräuer, der im Jahr 2016 sein Maschinenbaustudium als Diplom-Ingenieur abgeschlossen hat. Er zeigte den zukünftigen Ingenieuren, wie das von ihm in seiner Diplomarbeit entwickelte Konzept nun in der Praxis umgesetzt wird. Er ist einer von mehreren Absolventen, die den Weg von der Hochschule Mittweida in den Chemnitzer Werkzeugmaschinenbau gefunden haben.
Die dritte Station schließlich führte zu einer der ältesten europäischen Werkzeugmaschinenfabriken überhaupt: der Union Werkzeugmaschinen GmbH, spezialisiert auf besonders große Werkzeugmaschinen für das Horizontal-Bohren und Fräsen. Die Werkstücke können bis zu 40 Meter lang und 10 Meter hoch sein und ein Gewicht von bis zu 250 Tonnen haben. Aber hier gab es nicht nur besonders große Maschinenteile zu sehen, sondern auch Neuigkeiten in Richtung Werkzeugmaschine 4.0 – einem Baustein von Industrie 4.0 aus erster Hand zu erfahren.
Die jährlich stattfindende Exkursion ist Teil des Moduls „Maschinenkonstruktion“. Professor Uwe Mahn will damit seine Studierenden mit ihren theoretischen Kenntnissen auch auf „Stahl und Eisen treffen“ lassen – und ins Gespräch mit den Fachleuten der Maschinenbauunternehmen bringen. Immer wieder seien diese Begegnungen auch der Anknüpfungspunkt für die Abschlussarbeit oder den ersten Arbeitsplatz nach dem Studium, so Mahn.
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