Egal ob intensives Spielen, gelegentliches Daddeln oder professionelles Gamen. Das Zocken von Videospielen liegt voll im Trend. Umfragen belegen: rund 43 Prozent der Deutschen nutzen regelmäßig Computer- oder Konsolenspiele. Genau an diesem stetig steigenden Markt setzt der Studiengang Medieninformatik und Interaktives Entertainment der Hochschule Mittweida an. Was die aktuell noch studierenden angehenden Webdesigner und Game-Entwickler schon können, präsentierten sie vergangene Woche bei der beta 2018, einer öffentlichen Fachmesse zum Thema Gaming und interaktive Unterhaltung.
Bereits zum vierten Mal organisierte der Abschlussjahrgang der Medieninformatiker die beta im Zentrum für Medien und Soziale Arbeit. Während die Veranstaltung in den Jahren 2015 und 2016 noch hochschulintern war, darf seit vergangenem Jahr jedermann an den Gastvorträgen, Workshops und Spielvorführungen teilnehmen.
beta 2018: Entertainment, Technology and Arts
„Dieses Event ist ein Signal an die digitale Gesellschaft. Spiele sind in unserem Alltag und auch an unserer Hochschule angekommen“, lobt Rektor Ludwig Hilmer vor etwa 200 interessierten Gästen im Herbert E. Graus Studio. „Ich bin hochbeeindruckt, wie unsere Studierenden Entertainment, Zukunft und Forschung miteinander verbinden. Die beta ist ein Aushängeschild für unsere Hochschule.“
Organisiert wurde dieses Aushängeschild über vier Monate lang durch den Abschlussjahrgang der Medieninformatiker. Damit nicht genug: Als Abschlussprojekt entwickelten die insgesamt 78 Studierenden gemeinsam ein eigenes Computerspiel. Entstanden ist das Game mit dem Namen „Elemates“, ein Adventure, auf das nicht nur die Studierenden, sondern auch der betreuende Professor Alexander Marbach mächtig stolz sind. „Wenn ich das Spiel sehe, weiß ich, dass die ganze Arbeit und der ganze Schweiß es wert waren. Es gab mehrere Momente, in denen unser Projekt hätte scheitern können. Die Studierenden haben jeden dieser Momente durchschritten und sind aus eigener Kraft herausgekommen.“
Spielend lernen
Für das Spiel, bei dem man den Hauptcharakter Mayha auf einer spannenden Reise durch ein Tempel-Labyrinth begleitet, gab es auch vom Publikum viel Lob. „In so kurzer Zeit 80 Leute unter einen Hut zu bringen und noch etwas so Tolles auf die Beine zu stellen, dafür habt ihr meinen größten Respekt“, würdigte ein Zuschauer. Und auch die Studierenden selbst zeigten sich von der Erfahrung einer eigenen Spieleentwicklung begeistert. „Wir haben viel über den Umgang mit Stresssituationen gelernt. Nach der vielen Arbeit gibt es im Spiel nun keine negativen Stellen mehr. Es macht einfach Spaß“, sagte der Student Fabian Schocke.
Nach dem nun anstehenden Praktikum und der Bachelorarbeit wartet auf die Jung-Entwickler der hart umkämpfte Arbeitsmarkt in der Gamingbranche. Wie man sich dort als Neuling durchsetzen und beweisen kann, berichtete Stefan Marcinek. Der Gründer und CEO vom Spiele-Verleger Assemble Entertainment hat nach eigener Aussage sein halbes Leben in der Spielebranche verbracht und rät: „Als junger Entwickler sollte man immer versuchen, sich zu präsentieren. Habt ein Portfolio, geht auf Messen und netzwerkt mit anderen. Einfach rausgehen und machen.“
Spiele-Entwickler aus Mittweida
Ein erstes Projekt für das eigene Portfolio entwickeln die Studierenden im Studiengang Medieninformatik und Interaktives Entertainment an der Hochschule Mittweida bereits im ersten Semester. Noch ganz klassisch heißt die Aufgabe hier, ein ansprechendes und umsetzbares Brettspiel zu gestalten. Und auch diese Projekte hatten bei der beta2018 ihren Platz und wurden den Besuchern in einer Ausstellung präsentiert, bei der natürlich auch gespielt werden konnte. „Im Modul Grundlagen des interaktiven Entertainments sollten wir ein Brettspiel entwickeln. Unser Spiel heißt ‚Streets of London‘ und es geht darum, sich strategisch als Anführer einer Bande gegen seine Gegner durchzusetzen“, erklärte der Erstsemesterstudent Fabian Schmiedel.
Seit dem Jahr 2011 bietet die Hochschule Mittweida den sechssemestrigen Informatikstudiengang mit Entertainment-Elementen an. Schwerpunkte des interdisziplinären Studiengangs sind Grundlagen in Medientechnik und Medienmanagement sowie die inhaltliche, gestalterische und programmiertechnische Entwicklung interaktiver Medienangebote. Die Immatrikulation erfolgt zum Wintersemester.
Mehr Informationen zum Studiengang gibt es hier.
Der Download zum Spiel "Elemates".