Die erste internationale Woche an der Hochschule in der Konferenzsprache Englisch; für einige der erste Vortrag in dieser Sprache; die Verleihung der Zertifikate an die ersten Absolventen des Programms „Interkulturelle Kompetenz“ und die erste Sommerwoche im Frühling mit Ausflügen nach Dresden und auf die Burg Kriebstein; für die meisten der Teilnehmer ihr erstes Mal in Sachsen: Viele „first times“ hielt die vergangene Woche für die Hochschule und ihre internationalen Gäste bereit.
Internationalisierung ist eines der wichtigsten Themen für die Zukunft der Hochschule. Schon heute sind über 20 Prozent der Studierenden aus dem Ausland und es gibt zahlreiche Partnerschaften, die Studierenden und Lehrenden aus Mittweida einen Aufenthalt an internationalen Hochschulen ermöglichen. Motor für den internationalen Austausch wird immer mehr die Digitalisierung in der Lehre, die diese ortsunabängiger macht. Gleichzeitig bleiben persönliche Begegnungen und interkulturelle Kompetenz entscheidend für die Qualität und den Erfolg internationaler Beziehungen.
Motor für Internationalisierung: Persönliche Begegnung
Alle drei Aspekte waren Gegenstand der 1. International Week an der Hochschule Mittweida in der vergangenen Woche. Von Montag bis Freitag trafen sich 16 Vertreter von 10 Partnerhochschulen aus 9 Ländern. Sie kamen aus Belgien, Italien, Kroatien, den Niederlanden, Polen, Russland, der Slowakei, aus der Türkei und Großbritannien. Alle Partner sind über das europäische Bildungsprogramm Erasmus+ verbunden.
Nach dem Ankommen und Kennenlernen standen am Dienstag zunächst die Präsentationen der beteiligten Hochschule auf dem Programm. Bereits dort ergaben sich verschiedene Anknüpfungspunkte für den Ausbau der Kontakte. Auf dem anschließenden Campusrundgang wurde in den Fakultäten auch das jeweilige Angebot für den Austausch von Studierenden zum Thema. Weitere Kooperationsmöglichkeiten besprachen die internationalen Gäste mit Fakultätsvertretern zum Ende der Konferenz.
Motor für Internationalisierung: Digital lehren und lernen
Am Mittwochvormittag stand beim „International Workshop on Online Teaching Initiatives – IWOOTI“ der Austausch über die Erfahrungen mit neuen digitalen Lehr-Lern-Szenarien im Mittelpunkt. Die internationalen Partner stellten vor, wie sie online lehren oder wie sie Fernstudienangebote organisieren. Die Referenten teilten die Erfahrung, dass Studierende auch digital erfolgreicher studieren, je mehr Interaktion es zwischen ihnen und den Lehrenden gibt. Digitales Studieren erfordert von den Studierenden trotz eines individuelleren und effizienteren Zeitmanagements einen vergleichbaren Zeitaufwand wie das herkömmliche Studium.
Um hochschul- und länderübergreifend Studieren zu ermöglichen, ist eine stärkere Flexibilisierung der Studiengänge erforderlich – zum Beispiel durch mehr Wahlmodule und eine einfachere Anerkennung von „digital“ erworbenen Studienleistungen über gemeinsam vereinbarte Mechanismen der internationalen Partner.
Motor für Internationalisierung: Interkulturelle Kompetenz
Innerhalb der Tagung fand am Mittwoch erstmals die Verleihung der Zertifikate für Interkulturelle Kompetenz statt. Partner der Veranstaltung war die Hanns-Seidel-Stiftung. Im Sommersemester 2017 hatte die Hochschule Mittweida am Institut für Kompetenz, Kommunikation und Sport (IKKS) ein neues, kostenfreies Zertifikatsprogramm für Interkulturelle Kompetenz eingeführt. Es bietet Studierenden aus allen Fachgebieten die Möglichkeit, ihre interkulturellen Fähigkeiten zu verbessern und damit eine wertvolle Kompetenz für den erfolgreichen Umgang mit kultureller Vielfalt in der Gesellschaft sowie im globalen Arbeitsmarkt zu erwerben. Nach einem Jahr verabschiedete die Hochschule in der vergangenen Woche die ersten sechs Studierenden erfolgreich aus dem Programm.
Prominenter Gastredner der feierlichen Verleihung war Gabin Kouévi Ananou, ehemaliger Botschafter der Republik Togo und heute Koordinator der Klimakompetenzzentren in Afrika beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ananou schilderte anschaulich aus vielfältigem eigenen Erleben die Wichtigkeit interkultureller Kompetenz.
Die Premiere der „International Week“ an der Hochschule Mittweida ist aus Sicht von Teilnehmern und Organisatoren ein großer Erfolg. Dr. Julia Köhler, Referentin Internationalisierung der Hochschule bestätigt: „Die 1. International Week wird nicht die letzte sein. Wir wollen das neue Konferenzformat als regelmäßige Veranstaltungsreihe etablieren. Bis zur nächsten International Week kommt es aber auch darauf an, den Impulsen und Ideen nachzugehen. Die neu entstandenen persönlichen Kontakte wollen wir aktiv pflegen und verstetigen, bereits bestehende Kooperationen weiter intensivieren.“
Informationen zum Zertifikat Interkulturelle Kompetenz gibt es hier