Im großen Hörsaal Platz nehmen, den Ausführungen eines Professors lauschen, die wichtigsten Informationen mitschreiben und natürlich kritische Fragen stellen: All das, was sonst zum Alltag eines Studenten an der Hochschule Mittweida gehört, konnten am Samstag des Pfingstwochenendes die über 70 jungen Teilnehmer der KinderUni erleben.
Ein Motorrad im Hörsaal
Prof. Dr. Jörg Hübler von der Fakultät Ingenieurwissenschaften zeigte den jungen Studierenden zwischen acht und zwölf Jahren, wie Motorräder entstehen. Nach einer Einführung in die Geschichte des Motorrades fragte Hübler die Kinder direkt nach ihrem Wissen. In einer Raterunde sollten die Nachwuchs-Maschinenbauer die einzelnen Bauteile eines Motorrads benennen. Das Ergebnis war erstaunlich: „Ihr wisst ja ganz schön viel", lobte der Dozent, der sowohl beruflich als auch in der Freizeit eine große Leidenschaft für motorisierte Zweiräder pflegt. Zwischen 1998 und 2007 war er als Konstrukteur und Leiter im Bereich Musterbau beim Motorradbauer MZ tätig. Hüblers Vater war zudem DDR-Enduro Meister.
Da das Lernen an praktischen Beispielen effektiver ist als die reine Theorie, gab es für die KinderUni-Teilnehmer eine Besonderheit, die die großen Studierenden wohl nie erleben: ein echtes Motorrad im Hörsaal.
Die Kawasaki KX 250 gehört Motorcorss-Pilot Martin Paulig. Der Altmittweidaer brachte die Maschine extra für die KinderUni in den Hörsaal und stand den jungen Studierenden für Fragen über seinen Sport und sein Gefährt bereit.
Diese Chance nutzte der wissbegierige Nachwuchs: Über „Seit wann fährst du Motorrad und wie schnell ist das?“ bis hin zu „Bist du schon oft hingefallen?“ beantworte der 19-Jährige alle Fragen geduldig.
Nächste KinderUni erst im September
Organisiert wird die KinderUni durch die Sozialkontaktstelle der Hochschule Mittweida. Mitarbeiter Steve Sokol ist von der Resonanz begeistert. „Etwa 50 Kinder waren angemeldet. Nun sind über 70 hier. Das ist echt großartig!"
Die nächste KinderUni gibt es erst im Wintersemester, nämlich am 22. September. Thema ist dann das Märchen "Sterntaler" und die Frage, ob Reiche generell ihr Vermögen teilen sollten. Prof. Dr. Isolde Heintze von der Fakultät Soziale Arbeit spricht mit den Kindern darüber, was arm und reich sein bedeutet und was man tun kann, damit jeder etwas vom Reichtum hat.
Alle Informationen zur KinderUni an der Hochschule Mittweida gibt es hier.