Open Engineering: Karrierewege öffnen

Open Engineering: Karrierewege öffnen

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Hochschulübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht akademische Weiterbildung für breite Zielgruppen.
Projekt von Hochschule Mittweida und TU Chemnitz wird fortgesetzt.

BMBF-Projekt Open Engineering 2 -<br>Verbundprojektleiter Professor Thoralf Gebel am Start<br>der zweiten Förderphase des gemeinsamen Projekts<br>von Hochschule Mittweida und TU Chemnitz.

Vom Facharbeiter zum Dr.-Ing. - Beruflich Qualifizierten, Berufsrückkehrern oder Weiterbildungsorientierten einen auf sie zugeschnittenen Zugang oder den Wiedereinstieg in die Hochschule und das akademische Studium zu öffnen, ist das Ziel des 2014 gestarteten gemeinsamen Projekts Open Engineering der Hochschule Mittweida und der TU Chemnitz. Dazu entwickeln die beiden Hochschulen eine durchgängige, praxisverzahnte und berufsbegleitende Studiengangplattform für ingenieurwissenschaftliche Fächer.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt geht nun in die zweite Förderphase bis Ende Juli 2020. Am Dienstag der vergangenen Woche begrüßte die Hochschule Mittweida im Studio B ihre Projektpartner von der TU Chemnitz und Vertreter der regionalen Wirtschaft zum Auftakt von Open Engineering 2.

Open Engineering 2: Neue Wege in der Weiterbildung

Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Förderphase im Projekt Open Engineering gilt es, im Rahmen dieses Folgeprojekts weiter im Kontext der Integration von berufsbegleitenden, akademischen Weiterbildungsangeboten an Hochschulen aktiv zu werden“, sagte Prof. Dr. Thoralf Gebel zur Begrüßung. Thoralf Gebel ist Professor für Innovationsmanagement & Consulting an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Mittweida und Verbundprojektleiter von Open Engineering 2.

Laut Professor Gebel konnte das Vorhaben in der ersten Förderphase des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ gute Erfolge beim Aufbau der interdisziplinären Studienplattform erzielen. In der zweiten Förderphase sollen nun mit der Umsetzung innovativer Lehr- und Lernkonzepte neue Modelle zur Fachkräftesicherung geschaffen werden. Die Verbundpartner an der Hochschule Mittweida und der Technischen Universität Chemnitz gehen damit ihren Weg weiter und zeigen neue Wege in der Weiterbildung auf.

Der Prorektor für Bildung der Hochschule Mittweida, Professor Dr. Volker Tolkmitt, bekräftigte in seinem Grußwort die Bedeutung von Weiterbildungsangeboten für die Zukunft der sächsischen Hochschulen. Zugleich wies er darauf hin, dass die Öffnung der akademischen Bildung für neue Zielgruppen und der Ausbau der Transferprozesse zur regionalen Wirtschaft die Abläufe und Prozesse der Hochschulen vor völlig neue Herausforderungen stellten. Diese seien nur durch innovative Ideen und Konzepte zu bewältigen. Vor allem eine stärkere Implementierung digitaler Lehr- und Lernformate seien hier von großer Bedeutung und stellten einen wichtigen Baustein innerhalb der Hochschulentwicklung dar. Bildungseinrichtungsübergreifende Projekte wie Open Engineering 2 seien für die Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Weiterbildungsangebote von hoher Relevanz und schafften neue Impulse für dieses Hochschulsegment, so Prorektor Tolkmitt. Ziel müsse es sein, die Ergebnisse und Entwicklungen des Projekts auch langfristig innerhalb der Hochschullandschaft zu verankern.

Im weiterführenden Beitrag erläuterte Professor Gebel zunächst die Konzeption zur Flexibilisierung der wissenschaftlichen Weiterbildung, die auf der Basis von modularen, berufsorientierten Hochschulzertifikaten vor allem an den Bedürfnissen Berufstätiger und anderer Interessenten von kleinteiligen Studienformaten ausgerichtet sind. Im Rahmen des Projektes sei es von Bedeutung, die Praxistauglichkeit der Weiterbildungsangebote zu erproben und durch die gezielte Verbindung von bekannten traditionellen und neuen digitalen Instrumenten des berufsbegleitenden Teilzeitstudiums die Studierbarkeit und Zielgruppenorientierung weiter zu verbessern.

Einen Einblick in die berufliche Realität und technische Umsetzung boten die Vorträge von Dr. Julia Krause von der Technischen Universität Chemnitz und Christian Ulbrich von der Hochschule Mittweida.
Dr. Julia Krause ging in ihrem Beitrag auf die Bedeutung und Facetten von Nachhaltigkeitsthemen im Segment des Maschinen- und Anlagenbaus ein. Um die Fach- und Führungskräfte für aktuelle und künftige Wandlungsprozesse vorzubereiten, seien entsprechende Weiterbildungsangebote notwendig, wie sie im Projekt Open Engineering 2 entwickelt werden.


Christian Ulbrich stellte mit einer praktischen Demonstration einen interaktiven E-Learning-Kurs für die Grundlagenschulung im Qualitätsmanagement vor. Er erläuterte, dass der Einsatz von digitalen Medien die Studienmotivation fördern kann. Gleichzeitig seien die Formen jedoch nur ein Teilelement in einem didaktischen und methodischen Gesamtkonzept, das sich speziell im Bereich der Weiterbildung vor allem an den individuellen Bedürfnissen der Studierenden ausrichten müsse.

Fortführung bis 2020

Zum Abschluss der Veranstaltung gab Thoralf Gebel einen Ausblick für die künftigen Aktivitäten im Open Engineering 2: Es gelte, die Konzepte und Entwicklungen über die Laufzeit des Projekts hinaus zu verstetigen und einen Beitrag zur Verankerung der wissenschaftlichen Weiterbildung im Hochschulsektor zu leisten. Zur Verwirklichung dieser Ziele sei wichtig, dass von der Hochschul- und Bildungspolitik geeignete Rahmenbedingungen und Ressourcenoptionen zur Verfügung gestellt werden und innerhalb der Gesellschaft ein Bewusstsein für die Bedeutung der Weiterbildung im Kontext des lebenslangen Lernens geschaffen wird.

Im Vordergrund der Projektweiterführung stehen die Verwertung der innerhalb der ersten Förderphase entstandenen ingenieurwissenschaftlichen Fachvertiefungen, die Etablierung und breite Verankerung der neuentwickelten Ansätze der Lehrgestaltung, die Entwicklung und Erprobung des Modells zur Flexibilisierung akademischer Weiterbildung durch modulare Zertifikatsangebote am Beispiel des Master Applied Engineering zur kumulativen Erreichung eines Hochschulabschlusses auf Masterniveau, die Erprobung eines Mentoring-Ansatzes im Rahmen der Studieneinstiegsbegleitung sowie die Vorbereitung und Durchführung eines interdisziplinären Promotionsverfahrens mit der TU Chemnitz.

Weitere Informationen zum Projekt Open Engineering 2 hier.