Dreihundert Euro im Monat mehr oder weniger – das macht im Studentenbudget viel aus. Es bedeutet zum Beispiel, weniger nebenher jobben zu müssen und mehr Zeit fürs Lernen aber auch für ehrenamtliche Tätigkeiten zu haben. 33 Studenten der Hochschule Mittweida haben nun ein Jahr lang jeweils diese dreihundert Euro mehr im Budget. Sie wurden ausgewählt aus 95 Bewerbern für das Deutschlandstipendium.
Die Stipendiaten, ihre Förderer, Professoren und Mitarbeiter waren am 12. November bei der feierlichen Vergabe der Deutschlandstipendien im Laserinstitut die Hochschule Mittweida dabei. Veronika Bellmann MdB, Mitglied der Auswahlkommission, und Professor Volker Tolkmitt, Prorektor Bildung, überreichten die Urkunden an die Stipendiaten und deren Förderer, darunter mehrheitlich Unternehmen der Region, aber auch Institutionen aus dem Hochschulumfeld.
Die Stipendiaten überzeugten die Auswahlkommission mit ihren Leistungen im Studium, gesellschaftlichem Engagement und der Bewältigung persönlicher Herausforderungen. Leistungen zu bringen und Gemeinsinn zu stiften, betonte Veronika Bellmann als wichtige Aufgaben für junge Menschen in Deutschland und richtete sich an die Stipendiaten: „Das Deutschlandstipendium soll Ihnen Chancen ermöglichen, Sie in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken und Sie ermutigen, Ihre Potentiale noch mehr auszuschöpfen.“ Bellmann lobte gegenüber den Gästen die gute und stetige Entwicklung des Deutschlandstipendiums an der Hochschule Mittweida. Sie freute sich vor allem darüber, dass bundes- und sachsenweit ein zahlenmäßig ausgewogenes Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Stipendiaten herrscht.
An die Förderer gewandt sagte Bellmann: „Sie tragen dazu bei, dass die Maxime ‚Fordern und Fördern‘ weitergegeben wird. Danke, dass Sie damit etwas zurückgeben an die Gesellschaft.“
Abschließend ergänzte Veronika Bellmann die Hoffnung, dass sich die jetzigen Stipendiaten später als erfolgreiche Unternehmer oder Wissenschaftler zurückerinnern werden und als Förderer Studierende mit dem Deutschlandstipendium unterstützen.
Für die Förderer sprach Simone Illing, Personalleiterin der Starrag GmbH: „Die Unternehmen brauchen frischen Wind und ihr ‚Know-how‘. Wir vergeben seit 2012 Deutschlandstipendien und lernen dadurch immer wieder talentierte Studenten kennen.“ Illing ist selbst BWL-Absolventin der Hochschule Mittweida. Der hohe Praxisbezug und die familiäre Atmosphäre habe ihr an der Hochschule schon immer gefallen. Sie ermutigte die Stipendiaten, den Kontakt zu ihren Förderern zu pflegen und die eigentlich „finanziell eher karge“ Zeit des Studiums mit dem Stipendium sorgenfreier zu genießen und sich weiterhin zu engagieren.
Dazu riet auch Philipp Hinkeldey, Maschinenbaustudent und Stipendiat seit dem Sommersemester 2018. Mit seinen Erfahrungen gab er Einblick in die Möglichkeiten, die das Stipendium geben kann: „Das Deutschlandstipendium bringt Engagierte zusammen.“ Hinkeldey engagiert sich neben seinem Masterstudium beim Technikum Mittweida Motorsport (TMM) und nun auch im Studentenrat. „Wo heute das Ehrenamt immer mehr verschwindet, ist es schön, dass es doch noch Unterstützung gibt.“
Im Anschluss an die Verleihung hatten die Stipendiaten und ihre Förderer Zeit, sich beim Get-together kennenzulernen und eine erste Basis für ihre zukünftige Zusammenarbeit zu schaffen.
Seit dem Sommersemester 2011 können Studierende und Studienanfänger mit dem Deutschlandstipendium gefördert werden. Gemeinsam mit kleinen und großen Unternehmen, Vereinen oder Privatpersonen teilt sich der Bund die Förderung der Ausbildung leistungsstarker, motivierter und engagierter Studierender.
Die Hochschule Mittweida legt Wert auf die begleitende Förderung ihrer Studierenden und vergibt seit 2011 Deutschlandstipendien. Das Deutschlandstipendium ist eine Möglichkeit. Jana Gaudich ist Fachreferentin für Studienbegleitende Förderung an der Hochschule und berät sowohl potenzielle Stipendiaten als auch potenzielle Förderer. Kontakt und Informationen zum Deutschlandstipendium an der Hochschule Mittweida sind hier zu finden.
Text: Lisa Prudnikow
Fotos: Helmut Hammer