Der Mittweidaer Mathematiker Kristan Schneider ist gerade am African Institute of Mathematical Studies (AIMS) in Kamerun und schickt von dort zum Internationalen Frauentag einen besonderen Gruß in die Heimat: Als sich die Studentinnen und Studenten des AIMS zur Buchstabenkombination "IWD" für International Womens Day aufstellen, gesellt er sich spontan dazu. Das "MW" für Mittweida ist anschließend ebenso gut gelaunt gebildet.
"Es ist ein tolles Symbol für Gleichstellung: Weibliche und männliche Studierende unterschiedlicher Herkunft, Religion und sozialer Schicht kommen zusammen, um die Gleichstellung, die hier gelebt wird, in die Welt zu verbreiten. Da darf Mittweida natürlich nicht fehlen", so Schneider.
Der gebürtige Österreicher ist in Mittweida an der Fakultät Angewandte Computer- und Biowissenschaften nicht nur Dozent der Mathematik, Forscher gegen die Verbreitung von Malaria, sondern auch Gleichstellungsbeauftragter. Die Verbindung ins kamerunische Limbe passt also haargenau.
Schneider ist derzeit in Afrika, um im Rahmen seines DAAD-Projekts "Mathematics Against Malaria within the AIMS Network" die Suche nach dem 'nächsten Einstein' zu unterstützen. Das AIMS bemüht sich als Exzellenzzentrum für die mathematische Ausbildung und Forschung um gezielte Frauenförderung und Gleichstellung in Afrika. "Nach einem kompetitiven Auswahlverfahren erhalten die besten Bewerberinnen und Bewerber ein Vollstipendium und werden in den AIMS-Zentren in Südafrika, Senegal, Ghana, Tansania, Ruanda und Kamerun beherbergt und bekocht", erklärt Schneider. "Sie bekommen sogar die Wäsche gewaschen, damit sie ohne Ablenkung den ganzen Tage studieren können."
Das 'Rundumsorglospaket' soll die Studentinnen und Studenten unabhängig machen: Unterschiede der sozialen Herkunft spielen keine Rolle. Weil sie aus den verschiedensten Teilen Afrikas kommen, diverse Muttersprachen und Religionen haben, ist die Atmosphäre in den Zentren von Toleranz bestimmt.
Unterstützung erhält das AIMS bei seinen Bemühungen aus aller Welt, internationale Dozenten und Dozentinnen wechseln sich im dreiwöchigen Rhythmus für verschiedene Blockkurse ab - und fördern neben der Suche nach afrikanischen Mathe-Talenten auch die Gleichstellung.
Aktuelle Informationen zum Projekt "Mathematics Against Malaria" bei Twitter unter @MalariaMath.
Mehr Informationen zur Chancengleichheit an der Hochschule Mittweida.