Anwendungsnahes Studieren und Forschen zeichnen die Hochschule Mittweida aus. Die Wissenschaft ist hier nah dran an dem, was die Wirtschaft braucht: Transfer von Knowhow und Forschungsergebnissen in die Wirtschaft; Praxisbezug im Studium über die Inhalte und Vermittlungsformen sowie den frühen Kontakt zur Industrie. Zwei jüngere Beispiele zeigen, wie die gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaft auch unmittelbar die Studienbedingungen an der Fakultät Ingenieurwissenschaften verbessert.
So erhielt die Fakultät von der Firma HIWIN ein Set aus verschiedenen linearen Wälzführungen, Wälzschraubtrieben und einem Linearmotor. Die HIWIN GmbH mit Hauptsitz in Offenburg zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Antriebssystemen und Führungselementen. Christian Winkler, Gebietsverkaufsleiter von HIWIN für die Region Sachsen, übergab das Set in der vergangenen Woche „seiner“ Hochschule, denn hier hat er im Jahr 2012 sein Maschinenbaustudium abgeschlossen. Sein Weg führte ihn in den Vertrieb anspruchsvoller technischer Bauteile, die ein Konstrukteur für Maschinen und Anlagen auswählen und anpassen muss.
Wälzführungen zum Beispiel haben entscheidenden Einfluss auf Fertigungsgenauigkeit einer Werkzeugmaschine. Deshalb gehören sie zum Studieninhalt. „Wenn man die Dinge anfassen und ein bisschen damit spielen kann, versteht man deren Funktion sofort“, so Christian Winkler bei der Übergabe des Sets, das die Fakultät als Spende erhalten hat. Besonderheit der speziell für die Hochschule hergestellten Bauteile: Sie bestehen zum Teil aus Plexiglas und erlauben so einen Einblick in das Innere.
Passen die Führungselemente noch in einen Koffer, sind die 42 neuen Getriebe für das Praktikum Maschinenelemente ein gewichtigerer Neuerwerb der Fakultät. Schon vor einigen Wochen kamen die Getriebe von SEW-Eurodrive GmbH in Meerane an die Hochschule. Sie sind nicht beliebige Getriebe, sondern stellen zusammen einen „Getriebebaukasten“ dar, in dem im Kleinen gezeigt werden kann, wie SEW innerhalb von 24 Stunden über 30.000 verschiedene Getriebe liefern kann. Im praktischen Lehrbetrieb an der Hochschule werden sie regelmäßig von je zwei Studenten demontiert, mittels technischer Zeichnung erfasst - und auch wieder zusammengebaut.
Die Hochschule arbeitet seit vielen Jahren mit SEW zusammen. Jedes Jahr besuchen Maschinenbau/Mechatronik-Studentinnen und -Studenten das Unternehmen, um vor Ort die Getriebemontage zu sehen und auch praktisch zu erleben wie Getriebeentwicklung funktioniert - und dass dabei oft kleine Details zwischen „funktioniert sehr gut“ und „geht ganz schlecht“ liegen.
Transfer über Köpfe
Seit dem vergangenen Jahr gibt es im Rahmen des Projekts „Saxony5“ eine weitere Zusammenarbeit mit SEW: Masterstudentin und Nachwuchswissenschaftlerin Andrea Pino arbeitet unterstützt durch ein Transferstipendium an ganz großen Getrieben von SEW und an Lösungen, die das Getriebe so überwachen, dass eine nötige Wartung oder ein mögliches Versagen vorausgesagt werden können.
Das Transferstipendium von Andrea Pino ist eines von zweien an der Hochschule Mittweida. Insgesamt gibt es vier solcher Stipendien innerhalb der Maßnahme „Transfer über Köpfe“ im Transferverbund „Saxony5“ der fünf Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Sachsen. Die Stipendien fördern Projekte, die den Transfer von innovativen technologie-, produkt- und/oder prozessorientierten Lösungs- und Gestaltungsansätzen in die Praxis und in Unternehmen hinein realisieren sollen. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Förderung des Innovationsgeschehens in Sachsen. Die enge Zusammenarbeit mit den Praxispartnern aus der Wirtschaft ist da selbstverständlich.
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