Ein halbes Jahr nach der letzten Aufführung von „Aida“ hat das Leitungsteam der Hochschulbühne am Schwanenteich gestern Abend (28. Mai) ihr neues Projekt angekündigt: Das Musical „Der kleine Horrorladen“ wird am 10. Dezember 2019 seine Premiere im Herbert E. Graus Studio des Zentrums für Medien und Soziale Arbeit feiern. Das Stück von Alan Menken (Komponist) und Howard Ashmann (Texter) wurde 1982 in New York uraufgeführt. In Deutschland zählt es zu den meist gespielten Musicals ohne festen Spielort.
Liebe, Horror – und Musik
Seymour, Ladengehilfe in einem heruntergewirtschafteten Blumenladen in New York, ist der Protagonist des „kleinen Horroladens“. Als er eines Tages auf einem Flohmarkt eine exotisch aussehende Pflanze ersteht, ahnt er nicht, dass er damit eine Katastrophe auslöst. Liebevoll benennt Seymour das kümmerlich aussehende Pflänzchen nach seiner heimlichen Liebe Audrey, die im selben Blumenladen wie er arbeitet. Doch trotz aller Liebe, die Seymour für „Audrey Zwo“ aufbringt: Die Pflanze will und will nicht wachsen, ... bis er sie versehentlich mit seinem eigenen Blut füttert. „Audrey Zwo“ blüht und gedeiht, verhilft dadurch dem Blumenladen zu unverhofftem Ruhm und bewirkt sogar, dass sich Seymour und Audrey annähern. Allerdings hat der Ladengehilfe ein Problem: „Audrey Zwos“ Hunger ist unstillbar.
Im Stil einer schwarzen Komödie der 1950er Jahre kombiniert „Der kleine Horrorladen“ klamaukigen Wortwitz mit einer Horrorstory, einer Liebesgeschichte und Rockabilly-Musik. Seit März dieses Jahres engagieren sich mehr als 40 Studentinnen und Studenten unter anderem in den Bereichen Schauspiel, Gesang, Tanz, Technik, Bühne und in der Band, um das Musical umzusetzen. „Obwohl im Stück kein großes Ensemble vorgesehen ist, haben wir geplant, dass alle auf die Bühne können, die es möchten“, verspricht Anna Grünert, die neue Regisseurin der Hochschulbühne. Sie arbeitet im Moment mit den Haupt- und Nebendarstellern an der Inszenierung des zweiaktigen Musicals. In den Bereichen Tanz und Gesang sowie in der Band tasten sich Darsteller, Tänzer und Musiker langsam an die ersten Songs heran. Währenddessen erarbeiten die Teams Bühnenbild, Kostüm und Technik die Kulisse, die die Stimmung des „kleinen Horrorladens“ transportieren soll.
„Wir freuen uns sehr, dass wir sowohl im künstlerischen Bereich als auch in den Bereichen Technik und Organisation wieder viele interessierte Studierende für uns gewinnen konnten“, erklärt Mike Winkler, betreuender Professor der Hochschulbühne. Die nächsten Schritte seien, ein Finanzkonzept aufzustellen, Sponsoren zu finden und Entwürfe für Bühnenbild und Kostüm final abzustimmen, so Professor Winkler.
Hochschulbühne am Schwanenteich
Die „Hochschulbühne am Schwanenteich“ hat ihren Namen vom ersten Spielort des studentischen Theaterprojekts in den 1990er Jahren, dem Fernsehstudio im früheren Medienzentrum (Haus 4) der Hochschule am Schwanenteich. Seit dieser Zeit stellen Studentinnen und Studenten aller Fakultäten jedes Jahr ein neues Stück auf die Beine – oder vielmehr: Bühne. Seit 2014 am neuen Ort im Zentrum für Medien und Soziale Arbeit sind die räumlichen Bedingungen für Ensemble und Zuschauer noch besser. Grundsätzlich blieb sich das Projekt über die Jahre treu: Das Engagement neben dem Studium ist freiwillig und vereint Studentinnen und Studenten aller fünf Fakultäten der Hochschule. Die Vorstellungen ziehen auch viele Bürgerinnen und Bürger an und sind regelmäßig schnell ausverkauft. Konzeptionell liegt seit einigen Jahren der Schwerpunkt auf dem Genre Musical.
Ein Rückblick auf die Inszenierungen der vergangenen Jahre bietet die Seite: www.theater-mittweida.de