Sehnlichst erwartet die Hochschule Mittweida ihre neue Hochschulbibliothek (HSB), deren Bau 2020 beginnen soll. Das Warten ist aber kein Untätiges: Die Hochschule Mittweida ist unterwegs zu einer zentralen, umfassenden Bibliothek mit umfangreichen Serviceangeboten.
In den vergangenen Wochen hat das Team der Hochschulbibliothek gemeinsam mit dem Referat Facility Management der Hochschule bereits einen kleineren Umzug vorbereitet: Am Hauptstandort der Bibliothek in der Weststraße unter dem gemeinsamen Dach mit der Mensa wurde Platz geschaffen für die aktiven Buchbestände aus der Zweigstelle Goethestraße.
HSB-Leiter Jörg Geske: „Wir erhöhen mit der Zusammenfassung der Benutzerbereiche die Beratungsqualität in der Bibliothek.“
Besonders für die Angehörigen der Fakultät Soziale Arbeit bedeutet dies eine erhebliche Verbesserung. Als die Fakultät im Jahr 2014 von Roßwein nach Mittweida umzog, wurde für ihren Fachbibliotheksbestand eine ehemalige Kaufhalle außerhalb des Campus angemietet. Der Extra-Weg erübrigt sich mit Beginn des Wintersemesters, denn die Bestände sind nun ebenfalls in der Weststraße zu finden.
Um dort Platz zu schaffen, wurden 500 laufende Regalmeter an älteren Zeitschriftenbänden, Büchern und Hochschulschriften für den Umzug in die Goethestraße verpackt. Dort wird dann die selten genutzte Literatur aufbewahrt, bis die neue Hochschulbibliothek auf dem Campus fertig ist.
Besserer Service für alle
Auch die übrigen Fakultäten profitieren von der Änderung: Die Dienstzeiten der Mitarbeiterinnen der Bibliothek werden auf einen Standort konzentriert. So sind neben den häufig benutzten, aktiven Buchbeständen auch die Services an einem Ort über die gesamten Öffnungszeiten der Hauptbibliothek verfügbar. „Die Dienstleistung der Hochschulbibliothek ist zunehmend, Zugriffe auf Literatur zu organisieren – unabhängig davon, wo die Literatur lokalisiert ist und wem sie gehört“, so Geske.
Der Bibliotheksleiter sieht die Nutzerinnen und Nutzer der HSB einer immer heterogener werdenden Literatur- und Informationslandschaft gegenüber. Dies erfordere, dass die Studierenden bei der Bibliotheksnutzung vermehrt begleitet werden müssen. Besonders die Informationsrecherche und der Umgang mit immer mehr technisch vermittelten Diensten auch innerhalb der Hochschule erfordere Unterstützung.
Die große Nachfrage spreche deutlich dafür, dass die Bibliothek weiterhin darauf setzen wird, mehr elektronische Ressourcen bereitzustellen. Im Gegensatz zu Printmedien erlauben diese schließlich gleichzeitigen Zugriff durch viele Nutzer sowie die orts- und zeitunabhängige Nutzung.
Diese Zugriffsmöglichkeiten sind gerade für die vielen Studierenden der Hochschule Mittweida wichtig, die berufsbegleitend studieren oder andere Möglichkeiten nutzen, Studium und besondere Lebenslagen zu verbinden, weil sie zum Beispiel Spitzensportler sind, Kinder oder Angehörige betreuen oder Teile ihres Studiums im Ausland verbringen.
„Wir wollen kein Buch-Museum sein“, sagt Geske schon im Ausblick auf den Neubau der HSB. „Mit ihr werden wir viel mehr Möglichkeiten haben, zum Beispiel mehr Platz für die mit Literatur arbeitenden Studierenden, sei es allein oder in Gruppen. Die neue Bibliothek wird viel mehr Begegnungsraum für Menschen als Lagerraum für Wissen sein. Darauf freue ich mich sehr.“