Kunst AM Bau ist eine Verpflichtung und dauerhaft mit dem Bau verbunden. Dagegen ist Kunst IM Bau ein Geschenk, wechselnd, vielleicht flüchtig, aber immer vielseitig. Vernissagen, Midissagen, Finissagen mahnen regelmäßig, sich das vor Augen zu führen. Vor Augen führte die Hochschule Mittweida mit Vorlesungsstart im Wintersemester am 2. Oktober gleich drei Künstler mit ihren Werken. Am 16. Oktober folgt die Eröffnung einer vierten Ausstellung.
Schwerpunkt der Ausstellung im Lichthof des Hauptgebäudes der Hochschule am Technikumplatz sind die Werke des Rochlitzer Künstlers Heiko Günther (Jahrgang 1979). Die Überschrift „von innen nach außen auf abstrakten Wegen“ deutet an, dass die Arbeiten Günthers dynamische Zeugnisse von Hadern und Zweifel sind und einladen, dem Perspektivwechsel in die Kunst – oder durch die Kunst – zu folgen.
Laudator Jens Ossada über Heiko Günther: Er malt, experimentiert, baut und kleckst, weil es ihm Spaß macht, und er erfüllt damit die wichtigste aller Regeln in der Kunst, in der es eigentlich gar keine Regeln gibt: Es muss Spaß machen!“ Kein Widerspruch: Wesentliche Aspekte seiner Arbeitsweise sind „Disziplin und Kontinuität im Schaffen, höchste Konzentration, geduldsame Sorgfalt, experimentierfreudige Offenheit, gelehriges Zuhören, beobachtende Demut, farbenfrohe Lust, engagierte Courage, gesunde Skepsis …“
Dem allen begegnet der Betrachter in den ausgestellten Werken in der Hochschule. Zu sehen sind Bilder auf Leinwand und Papier, Assemblagen und Materialbilder sowie Experimente mit unterschiedlichen Techniken.
Die Laudatio von Jens Ossada ist auf der Seite der Bürgerakademie vollständig nachzulesen.
Ihr kleines Refugium haben die Grafiken und Zeichnungen des zweiten Künstlers im „Schwalbennest“ des Lichthofs gefunden: Linh Hong Nguyen (Jahrgang 1997), aufgewachsen in Meißen studiert er derzeit an der Hochschule Energie- und Umweltmanagement. Als Kind schon inspiriert von Anime-Filmen kam er über das Manga-Zeichnen zur Darstellung von Bewegungen, Körpern und Gesichtern, bevorzugt mit Kohle.
Als Dritter schließlich zeigt Hagen Grüttner (Jahrgang 1981) im Foyer des Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM) „Schattenwelten. Verlassene Orte“. Die Fotografien des wissenschaftlichen Mitarbeiters am LHM sind seit 2013 auf Reisen durch ganz Europa entstanden. Sie halten „bildlich“ die Zeit an, die unerbittlich an der Substanz der Orte nagt.
Mit den aktuellen Ausstellungen im Lichthof des Carl-Georg-Weitzel-Baus und im Foyer des LHM sind es inzwischen 15 Ausstellungen, die an der Hochschule von Dr. Ursula Zenker kuratiert und von ihrem Team der Bildungsakademie Mittweida e.V. und der Stiftung Musik Kunst Natur organisiert wurden.
Sie sind bis zum 15. Februar 2020 montags bis freitags von 7:30 bis 18:00 Uhr geöffnet (Ausnahme Feiertage und Weihnachtsferien). Der Eintritt ist frei. Der Zugang ist barrierefrei.
Vernissage mit Podiumsgespräch zu Nachhaltigkeit am 16. Oktober
Die Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen zeigt in Kooperation mit der Albrecht-Mugler-Stiftung ab 16. Oktober Gemälde des Chemnitzer Künstlers Christian Lang (Jahrgang 1953) im Grunert-de-Jácome-Bau der Hochschule. Die Vernissage verbindet unter der Überschrift „Was bleibt?“ die Ausstellung mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Nachhaltigkeit.
Nähere Information zur Vernissage und zur Podiumsdiskussion im Veranstaltungskalender der Hochschule.
Orte der Ausstellungen:
Carl-Georg-Weitzel-Bau (Haus1), Technikumplatz 17, Mittweida
Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM) (Haus 42), Schillerstraße 10, Mittweida
Grunert-de-Jácome-Bau (Haus 6) mit Studio B, Am Schwanenteich 4b, Mittweida