Ihre Graduierung erhielt Dr. Zimmermann am 13. November im schottischen Paisley. Zuvor hatte sie nach einer – anders als in Deutschland – streng vorgegebenen Bearbeitungszeit innerhalb von drei Jahren ihre Arbeit mit dem Titel: „A contribution to material specific design of load application elements for semi-finished sandwich structures“ eingereicht und erfolgreich verteidigt. .
„Besonders die letzten vier Wochen vor der Abgabe der Arbeit waren sehr hart. Aber heute bin ich froh, dass ich es geschafft habe“, freut sich Stefanie Zimmermann. „Auch die praktischen Erfahrungen in Schottland und die Verbesserung meiner Englischkenntnisse möchte ich nicht missen."
Professor Frank Weidermann betreute die Arbeit an der Hochschule Mittweida: „Eine Promotion im englischsprachigen Ausland ist ein Türöffner für anspruchsvolle Aufgaben in Forschung und Wirtschaft.“ Der Professor empfiehlt sie besonders Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, weil für die Aufnahme ins Promotionsprogramm neben der individuellen Qualifikation vor allem der Ruf der deutschen Hochschule zählt – und kein Unterschied zwischen Fachhochschule und Universität gemacht wird. Professor Weidermann weiß: „Die Hochschule Mittweida genießt mit ihren Absolventen einen sehr guten Ruf im Ausland!“
Erste Frau im kooperativen Promotionsverfahren von Hochschule Mittweida und schottischer Universität
Bevor sich Stefanie Zimmermann ihrer Promotion widmete, schloss sie ihr Technologiemanagement-Studium an der TU Bergakademie Freiberg als Diplomingenieurin ab. Nach Tätigkeiten bei der Fraunhofer-Gesellschaft und als Selbstständige arbeitet sie mittlerweile an der Hochschule Mittweida. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachgruppe Konstruktion der Fakultät Ingenieurwissenschaften.
Möglich wurde die kooperative Promotion durch das Collaboration Agreement der Hochschule Mittweida mit der University of the West of Scotland (UWS). Die Zusammenarbeit ermöglicht jährlich unabhängig von Disziplin und Fakultät bis zu drei Promotionen. Die obligatorischen sechs Wochen Präsenzzeit ermöglichen einen intensiven Forschungsaustausch, von dem beide Hochschulen profitieren.
Professor Frank Weidermann, der an der Hochschule Mittweida die Zusammenarbeit mit den Schotten koordiniert und Studierende sowie Promotionsinteressierte bezüglich der Möglichkeiten berät, nutzte die Reise zur feierlichen Graduierung nach Paisley auch, um ein neues PhD-Projekt zu starten. Die Kandidatin, Andrea Pino, wird durch ein Transferstipendium von Saxony5 gefördert, dem Transferverbund der sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
„Sie wird sich mit Predictive Maintenance beschäftigen. Speziell bearbeitet sie mit ihrem Thema einen Aspekt der vorausschauenden Wartung von Industriegetrieben“, erklärt Professor Weidermann. „Dabei kooperieren wir als Hochschule Mittweida mit der SEW-Eurodrive GmbH als Industriepartner. Die Betreuung seitens der University of the West of Scotland übernimmt mit Dr. Adelaide Marzano, eine international anerkannte Wissenschaftlerin.“
Kooperation ist Erfolgsmodell
Bereits die Vorgänger von Andrea Pino und Dr. Stefanie Zimmermann erfuhren die Vorteile einer internationalen Promotion in Kooperation mit der UWS. Der erste PhD-Absolvent, Dr. Andreas Wüstich, graduierte im Jahr 2013 und arbeitet nun im Bereich Forschung und Entwicklung bei Siemens. Der zweite PhD-Absolvent (Graduierung 2014), Dr. Daniel John, hat seit Anfang des Jahres 2019 eine Professur an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau.
Neben der Chance zur Promotion gibt es die Möglichkeit für ein Auslandssemester in verschiedenen Fachrichtungen. Hierfür eignet sich besonders gut das vorletzte Semester der Bachelor-, Diplom- und Masterstudiengänge. In den meisten Fällen ist eine vollständige Anerkennung der Fächer möglich, sodass für die Studierenden kein Zeitverlust entsteht. Interessentinnen und Interessenten an ein einem Aufenthalt an der UWS können sich an Professor Frank Weidermann wenden.