Zweite Runde Qualitätspakt Lehre: 102 Hochschulen erhalten insgesamt rund 400 Mio. Euro

Zweite Runde Qualitätspakt Lehre: 102 Hochschulen erhalten insgesamt rund 400 Mio. Euro

HSMW-News

Die Hochschule Mittweida erhält bis 2016 Fördermittel in Höhe von 2 Millionen Euro aus dem Qualitätspakt Lehre.

Gute Nachricht für insgesamt 102 Universitäten, Fachhochschulen und Kunst- und Musik-hochschulen: Sie erhalten bis 2016 rund 400 Millionen Euro Fördermittel des Bundes zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität. Dieses Ergebnis der zweiten Run-de des „Qualitätspakt Lehre“ gaben die beiden Vorsitzenden der Gemeinsamen Wissen-schaftskonferenz (GWK), Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan und Staatsministerin Doris Ahnen, heute in Berlin bekannt.  

„Die Hochschulen in Deutschland sind so attraktiv wie nie zuvor. Das ist eine große Chance in einer Gesellschaft, die immer älter wird und auf Fachkräfte dringend angewiesen ist“, sag-te Bundesbildungsministerin Schavan. „Wir wollen der steigenden Zahl von Studierenden gute Studienbedingungen bieten und sie auf dem Weg zu einem erfolgreichen Abschluss unterstützen. Deshalb investiert der Bund in die Qualität der Lehre an den Hochschulen – bis 2020 rund 2 Milliarden Euro. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Projekten, die Stu-dierenden in den ersten Semestern die Hilfe und Orientierung bieten, die für den weiteren Verlauf des Studiums so wichtig sind.“  

Bei den Hochschulen ist der Qualitätspakt, ein Programm von Bund und Ländern, auf große Resonanz getroffen: An der zweiten Antragsrunde haben sich 169 Hochschulen mit 135 An-trägen für Einzel- und Verbundvorhaben beteiligt. Davon wurden 102 Hochschulen zur För-derung ausgewählt: 40 Universitäten, 43 Fachhochschulen und 19 Kunst- und Musikhoch-schulen aus allen Regionen Deutschlands konnten mit ihren Projekten punkten. Mit der im Wintersemester 2011/12 gestarteten ersten Förderrunde werden jetzt 186 Hochschulen aus allen 16 Ländern gefördert. Insgesamt haben sich mehr als 90 Prozent der antragsberechtig-ten Hochschulen beteiligt.  

Die in der zweiten Runde ausgewählten Anträge haben ein Finanzvolumen von knapp 400 Millionen Euro, die zwischen 2012 und 2016 zur Verfügung gestellt werden. Mit den An-trägen aus der ersten Runde stellt der Bund bis 2016 knapp eine Mrd. Euro bereit. Nach ei-ner positiven Zwischenbegutachtung der geförderten Maßnahmen kann eine weitere Förde-rung ab 2017 - längstens bis zum Ende der Laufzeit des Programms im Jahr 2020 - erfolgen. Der Bund stellt für den Qualitätspakt Lehre bis zum Jahr 2020 insgesamt rund 2 Mrd. Euro zur Verfügung. Die Sitzländer der erfolgreichen Hochschulen stellen die Gesamtfinanzierung des Qualitätspaktes sicher. 

Dazu betonte die stellvertretende GWK-Vorsitzende, die rheinland-pfälzische Wissen-schaftsministerin Doris Ahnen auf der heutigen Pressekonferenz: „Mit dem Qualitätspakt unterstützen Bund und Länder die Hochschulen erfolgreich darin, auch bei steigenden Stu-dienanfängerzahlen ein attraktives und qualitätsvolles Studienangebot anzubieten. Die Bun-desmittel ergänzen die Anstrengungen der Länder, mit denen diese bisher schon Maßnah-men zur Verbesserung der Lehrqualität finanzieren. Ich freue mich, dass mit der Förderung von mehr als drei Viertel der antragsberechtigten Hochschulen aus allen Ländern Deutsch-lands eine breite Aufmerksamkeit für die Verbesserung der Lehre erreicht wurde. Der abge-schlossene Auswahlprozess über beide Bewilligungsrunden hat gezeigt, dass Wettbewerb und Qualität keine Gegensätze zu einer Förderung in der Breite bilden. Eine solche Breiten-wirkung ist gerade im Bereich der Lehre anzustreben, damit das Programm möglichst vielen Studierenden zugutekommt."  

Die Entscheidung über die Förderung der Anträge wurde durch ein Auswahlgremium unter Vorsitz von Prof. Dr. Karin Donhauser (HU Berlin) getroffen. Ihm gehörten Expertinnen und Experten der Hochschullehre, Studierende sowie Vertreter des Bundes und der Länder an. 

Die hohe Qualität der ausgewählten Vorhaben zeigt, dass die Hochschulen der Lehre und den Studienbedingungen wachsende Aufmerksamkeit widmen. Das Programm hat an den Hochschulen einen beeindruckenden Prozess zur systematischen Weiterentwicklung hoch-wertiger Lehre eingeleitet und zur weiteren Verbesserung der Studienbedingungen wichtige Impulse gegeben.  

Bund und Länder haben das Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre, so die förmliche Bezeichnung des „Qualitätspakts Lehre", als dritte Säule des Hochschulpakts 2020 im Juni 2010 beschlossen. Das Programm wurde in zwei Bewilligungs-runden durchgeführt. In der ersten Runde (Auswahl im Mai 2011, Förderbeginn zum Winter-semester 2011/12) wurden 104 Einzel- und Verbundhaben von 111 Hochschulen gefördert. Einige Hochschulen waren in beiden Runden erfolgreich und werden nun sowohl mit ihrem Einzelantrag als auch in einem Verbundantrag gefördert. Erfolgreich in der zweiten Runde war zudem eine Reihe von Hochschulen, die ihre Konzepte aus der ersten Runde nach Hin-weisen der Gutachter deutlich überarbeitet und verbessert hatten. 

Aus 135 eingereichten Anträgen wurden am 7. Dezember 2011 insgesamt 72 Anträge zur Förderung ausgewählt, darunter 60 Einzelanträge und 12 Verbundanträge mehrerer Hochschulen. Unter den 102 zur Förderung vorgesehenen Hochschulen sind 40 Universitäten, 43 Fachhochschulen und 19 Kunst- und Musikhochschulen aus allen Regionen Deutschlands. Die Förderung beginnt zum Sommersemester 2012. 

Zusammen mit der im Wintersemester 2011/12 gestarteten ersten Förderrunde werden jetzt insgesamt 186 Hochschulen (77 % der antragsberechtigten Hochschulen) aus allen 16 Bundesländern gefördert, darunter 78 Universitäten, 78 Fachhochschulen und 30 Kunst- und Musikhochschulen. 

Bis 2020 stellt der Bund für den Qualitätspakt Lehre rund 2 Milliarden Euro bereit. Die Auswahlentscheidungen wurden durch ein Gremium getroffen, dem zwölf Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Hochschulmanagement und Studierendenschaft sowie je zwei Vertreter des Bundes und der Länderseite angehören.