Furios. Großartig. Abwechslungsreich. Spannend. Unterhaltsam. So lässt sich der erste Festivaltag mit dem „99drei Bandcontest“ wohl am besten beschreiben. Nach dem Auftakt durch die Vorjahressieger Harry Bushh!!, lieferten sich die vier Contestbands Glissa, I come from the sun, Pepe und The Smokkings ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende des Abends konnten Pepe den Jurypreis und I come from the Sun den Publikumspreis mit nach Hause nehmen. Zum Abschluss des Tages feierten die 900 Festivalbesucher noch bis spät in die Nacht mit dem Headliner Northern Lite.
Doch auch der zweite Festivaltag stand in nichts nach. Die Mittweidaer Tafel darf sich ab sofort auf 3800 Euro freuen, denn so viele Spenden kamen beim diesjährigen Spendentriathlon zusammen. Turnschuhe geschnürt, Sportsachen angezogen, Körper gedehnt – dann konnte es losgehen und der Startschuss zum Spendenlauf 2012 ertönte. In drei Etappen legten die Sportbegeisterten pro Runde 1,5 km zurück. Die Strecke führte am Schwanenteich und dem Hochschulgelände entlang. Innerhalb von zwei Stunden wurde so viel gelaufen, wie es die eigene Fitness hergab. Letztlich sollte der Spaß am Laufen nicht zu kurz kommen. Zusätzliche Motivation bekamen die 120 Läufer durch das Anfeuern der am Rand versammelten Menschenmengen. Im Vorfeld des Laufes wurden Teampaten für die Teilnehmer gesucht. „Gemeinsam konnten diese pro gelaufener Runde eine Spende festlegen oder einen Festbetrag ausmachen“, so Organisatorin Janka Soltes. Zudem kam die Startgebühr eines jeden Läufers in Höhe von 1-2 Euro in den Spendentopf. Am Ende konnte sich der Student Andreas Wolfgruber mit 14 Runden gegen die Mitbewerber durchsetzen. Das stärkste Team war TMM mit insgesamt 59 Runden. Die Organisatorinnen waren überwältigt von der Höhe der Spendensumme. Mit so viel hatten sie keineswegs gerechnet.
Um sich nach dem Lauf zu stärken, mussten die Sportler nicht einmal weit gehen. Das „Fest der Nationen“, welches zusammen vom „Cosmopolitian Club“ und ausländischen Studenten organisiert wurde, lockte mit kulinarischen Speisen aller Herren Länder. So ergab sich die Möglichkeit Geschmackskreationen, wie die süße Salami aus Litauen oder eine bulgarische salzige Torte zu probieren. Beim Anblick der Flaggen der zahlreichen Länder auf der Festwiese des Campus, offenbarte sich den Zuschauern ein farbenfrohes Bild. Viele Besucher ließen sich von den Studenten ihre Kultur präsentieren. Musikalische Begleitung gab es von „The Saxpuppets“ aus Berlin. Mit Saxophon und überdimensionalen Köpfen gerüstet, stimmten sie südamerikanische Rhythmen an und brachten so die Gäste zum Mitschwingen. Organisatorin Jessica Grotensohn war sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Es war ein sehr guter Zulauf, gerade für einen Freitagnachmittag.“
Ein weiterer Publikumsmagnet war die Siegerehrung des studentischen Kurzfilmwettbewerbs „MW48“. Ziel des Events war es innerhalb von 48 Stunden einen Kurzfilm zum Thema „Banal Fatal“ zu produzieren. Die Schwierigkeit bestand - neben der kurzen Zeit - darin mit einem Minimum an Technik zu arbeiten. Drei Gruppen nahmen teil. Ganz oben aufs Treppchen schaffte es dann aber der Film „Pech im Glück“ von Franz Müller und Johannes Kürschner. Auf amüsante Weise vermittelten sie die Botschaft, dass sich nie zu früh gefreut werden sollte. „Es ist eine riesen Leistung mit einem Zwei-Mann-Team einen Film zu drehen“, lobt Jurymitglied Alexander Schulz. Zudem sei Humor das schwierigste Genre beim Film und die Umsetzung sei zum größten Teil gelungen, so der Preisrichter weiter. Auch beim Publikum kam die Parodie an. Vor allem die Szenen, in denen sich über den sächsischen Dialekt lustig gemacht wurde, brachten dem Film die Sympathien der Zuschauer ein.
Auf die Gunst des Publikums kam es auch beim „Poetry Slam“ an. Dieses entschied per Applaus über die sechs Teilnehmer und kürte schließlich den Erfurter Slammer „Aida“ zum Sieger. Seine Texte über die Liebe, das Ballett, Musicals und Reisen mit der „Deutschen Bahn“ hat er nicht nur vorgesprochen, sondern mit Tanz- und Gesangseinlagen untermalt. So hatte er von Anfang an das Publikum auf seiner Seite. „Der Poetry Slam war ein grandioses Ereignis und hatte reichlich Zuschauer“, berichtete Producer Christian Wolf stolz.
Zum Abschluss des Campusfestivals waren zukünftige Studenten und deren Eltern herzlich dazu eingeladen sich ein Bild von der Hochschule zu machen. Bis spät in die Nacht hinein öffneten die einzelnen Fakultäten ihre Türen und präsentierten in Sondervorlesungen ihre Studiengänge. So konnte zum Beispiel in Erfahrung gebracht werden, was sich hinter dem Begriff des „Facility Managements“ verbirgt. Wem das alleine zu theoretisch war, der kam beim Anblick von „Foodartistics“ auf seine Kosten. „Foodartistic“ steht für die Kunst, aus Lebensmitteln, insbesondere Gemüse, Figuren zu schnitzen – eine Möhre wird zu einer Rose, ein Kohlrabi zu einer Gans und in der Schale einer Melone verbergen sich plötzlich chinesische Schriftzeichen. „Ich bin einfach nur begeistert. Die ganzen Fakultäten haben so viel vorbereitet, so dass ich mich gar nicht entscheiden kann, wo ich als nächstes hingehen soll“, erzählt der Schüler Florian Jakob beeindruckt. Insgesamt ließen sich rund 1000 Wissbegierige die verschiedenen Angebote nicht entgehen und brachten den Organisatoren so einen Besucherrekord ein.
„Alles in allem war heute ein perfekter Abschluss des diesjährigen Campusfestivals!“, resümiert Wolf.