Zum 175. Geburtstag von Wilhelm Heinrich Uhland (1840 - 1907)
Wilhelm Heinrich Uhland wurde am 11. Januar 1840 als Sohn eines Sägemühlen-besitzers in Nordheim (Württemberg) geboren und ließ sich zum Maschineningenieur ausbilden.
Nach Tätigkeiten in mehreren Maschinenfabriken in Deutschland nahm er im November 1864 in Mittweida eine Stellung als Ingenieur in der Maschinenfabrik Oskar Rißmann in der Bahnhofstraße an. Ab Dezember 1864 hielt er im Mittweidaer Handwerkerverein Vorträge über den "Bau von Dampfmaschinen".
25-jährig gründete er am 3. Mai 1865 mit Unterstützung des Handwerkervereins im Theaterhaus Mittweida das Uhlandsche "Technicum Mittweida" als private technische Lehranstalt zur Ausbildung von Maschinenbauern.
Auf Grund der fehlenden Unterstützung für das Technicum durch die Stadt Mittweida übersiedelte Uhland Ende April 1867 nach Frankenberg und gründete das "Technikum zu Frankenberg". In Frankenberg gab er die Zeitschrift der "Practische Maschinen-Constructeur" heraus und gründete eine mit dem Technicum verbundene Maschinenfabrik. Am 1. Oktober 1870 siedelte er nach Leipzig über und widmete sich in den folgenden Jahrzehnten der Gründung und Herausgabe weiterer zahlreicher technischer Zeitschriften und anderer Publikationen für Techniker und Ingenieure. Besonders hervorzuheben sind das "Handbuch für den praktischen Maschinen-Constructeur" (4 Bände) und das "Skizzenbuch für den praktischen Maschinen-Constructeur" (18 Bände). Am bekanntesten ist "Uhlands Ingenieur-Kalender", der von ihm seit 1874 herausgegeben wurde. Am 30. Juli 1907 starb er in Leipzig.
Das bleibende Verdienst von Wilhelm Heinrich Uhland besteht darin, eine private höhere technische Lehranstalt in Mittweida gegründet zu haben, deren Ausbildung den theoretischen und praktischen Unterricht eng verknüpfte. Sie war die Grundlage für das am 7. Mai 1867 durch den ehemaligen Lehrer am Uhlandschen Technicum Carl Georg Weitzel neu gegründete "Technicum Mittweida".
Die Hochschule Mittweida nahm die Gründung des Uhlandschen "Technicum Mittweida" zum Anlass, um von Mai 2015 bis Mai 2017 das 150-jährige Jubiläum der Gründungsphase zu begehen.