Talent und Begeisterung für ein naturwissenschaftliches Fach entdecken junge Menschen nicht erst an der Hochschule, sondern schon in der Schule. Hier werden die Grundlagen gelegt für eine berufliche Orientierung in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) und ein Studium in Studiengängen wie zum Beispiel Biotechnologie. Bundesweit gibt es eine Vielzahl von Gymnasien, Fachoberschulen und beruflichen Schulzentren, die ein Abiturfach Biotechnologie anbieten und ihre Schüler so besonders gut auf ein entsprechendes Studium vorbereiten.
Die bundesweite Netzwerktagung der biotechnologischen Gymnasien vom 2. bis 4. März am Beruflichen Schulzentrum für Ernährung, Sozialwesen und Wirtschaft des Erzgebirgskreises, Schneeberg/Schwarzenberg führte am Dienstag vergangener Woche rund 30 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Bereich Biotechnologie an die Hochschule Mittweida. Auf dem Programm der Pädagogen aus Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg, Saarland, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bremen stand die Verwendung und Verarbeitung großer Datenmengen in der Biotechnologie und der Einsatz von Social Media im Marketing.
Anregungen für den Unterricht
Professor Dr. Röbbe Wünschiers von der Fachgruppe Biotechnologie der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaften/Informatik ging unter der Überschrift "Biotechnologie im Zeitalter von BigData" gezielt auf die Belange der Wissensvermittlung im Schulkontext ein. Professor Wünschiers arbeitet seit vielen Jahren mit Lehrern zusammen und konnte anhand von vertieften Beispielen zeigen, wie etwa die Erbgutanalyse von Ebola-Viren aus Patientenproben Rückschlüsse auf die Verbreitung und Evolution des Virus zulässt. Der Mittweidaer Professor konnte den Lehrern praktische Anregungen geben, wie sie bereits mit einfachen Mitteln Schülern bioinformatische Inhalte vermitteln und somit ein aktuelles Bild der Arbeitsweise in der modernen Biotechnologie liefern können.
Der gemeinsamen Begeisterung des Professors und der Pädagogen für die Biotechnologie steht ein zurückgegangenes Interesse junger Menschen an den MINT-Fächern gegenüber. Das Interesse zu stärken wird so auch zum gemeinsamen Anliegen: Wie Social Media und Web 2.0 von den Schulen im Marketing genutzt werden können, stellten Jana Gaudich und Saskia Bretschneider vom Mittweidaer Hochschulmarketing vor.
Der Kontakt der Hochschule zu den biotechnologischen Gymnasien besteht schon seit vielen Jahren. Sandra Feik, Laboringenieurin in der Fachgruppe Biotechnologie, ist Beauftragte für biologische Sicherheit (BBS) im S1-Labor des BSZ Schneeberg. Schülergruppen von dort sind regelmäßig an der Hochschule Mittweida, besuchen Vorlesungen oder führen Versuche in den Biotechnologielaboren der Hochschule durch.
Weitere Informationen zum Studiengang Biotechnologie
Zum Beitrag im HSMW-Blog: Was ist ein S1-Labor?
Autor: Helmut Hammer (presse@hs-mittweida.de)