Vierte gemeinsame Sommer-Schule der Hochschule Mittweida und des Rochester Institute of Technology. Diesmal mit 24 Studierenden, 3 Hochschullehrern und zwei Gebärdendolmetschern aus Rochester. Ein Beispiel für internationale Mobilität und Integration von Menschen mit Behinderung.
Made in Germany ist in Amerika ein Synonym für Qualität, so dass ein Produkt, hergestellt in Deutschland, keiner weiteren Werbung bedarf. Für 24 amerikanische Studierende und ihre Betreuer ist dies Grund genug, nach Deutschland zu fahren, um zu erkunden, wie dies genau funktioniert.
Die diesjährige 4. Field School mit dem Thema „Automotive Electronics in Germany“ fand vom 10.-25. Mai in Mittweida an der Fakultät Ingenieurwissenschaften statt. Die Amerikanischen Studierenden bereiten sich seit März auf die Field School vor und bearbeiten Themen, den Automobilbau betreffend, aus amerikanischer Sicht. In dem 14-tägigen Aufenthalt in Mittweida werden die gleichen Themen mit Hilfe von Mittweidaer Studierenden aus deutscher und europäischer Sicht betrachtet.
Themen waren zum Beispiel:
- Elektroenergie für die Elektromobilität
- Autonome Fahrzeuge
- Zukünftige Automobilherstellung und Qualitätskontrolle
- Sensortechnologie im Rennsport
Fachlichen Input leisteten Prof. Martin Anselm mit seiner Vorlesung „Electronics Reliability Testing“ oder Prof. Frank Weidermann mit der Vorlesung „Reliability Testing of mechanical components theorie and Finite Elemente Analysis“. Praktisch wurde es in den Mittweidaer Hochschullaboren unter anderem mit Dr. Annett Raupach unter der Überschrift „Virtual Reality Racing Car and driver simulation“ und Frau Hähnel mit Versuchen zu „Reliability Testing of mechanical components“. Sarah Reader vom Institut für Kompetenz, Kommunikation & Sprachen (IKKS) der Hochschule und Susan Born von der Fakultät INW gaben eine „Intercultural Indroduction und German Quicklesson“. Interkultureller Austausch war natürlich auch Ziel der Teambuilding-Maßnahmen: Kart-Rennen in Chemnitz, Schlauchboot-Fahren auf der Zschopau und Besuch der Burg Mildenstein oder einfach typisch deutsches Essen im Chemnitzer Brauhaus.
Neben dem Kennenlernen deutscher Kultur- und Industriegeschichte brachten die Exkursionen nach Zwickau, Dresden und Leipzig auch fachliche Inhalte, die auf das Thema der Field School zugeschnitten waren: In Zwickau besuchte die Gruppe neben dem August-Horch-Museum das EMV-Labor der Westsächsischen Hochschule Zwickau sowie in Leipzig das Porsche-Werk, erfuhren dort in einer Führung, was Porsche alles unternimmt, um seine Qualitätsstandards umzusetzen.
Die beiden Wochenenden standen zur freien Verfügung. Berlin, Prag und Holland waren die beliebtesten Ausflugsziele.
Professor Anselm aus Rochester verbindet neben der Zusammenarbeit bei der inzwischen vierten Field School auch ein Stück Familiengeschichte mit der Hochschule Mittweida: Sein Großvater hatte zeitweise einen Lehrauftrag in Mittweida. Sein Urgroßvater Julius Anselm war von 1901 bis 1948 am damaligen Technikum tätig, darunter viele Jahre im Direktorat.
Ein Wiedersehen gibt es schon in diesem Jahr. Professor Anselm kommt am 18. Juli zu einem 14-tägigen Dozentenaustausch nach Mittweida. Hier soll die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Mittweida und dem Rochester Institute of Technology zu den Themen
- Gemeinsame PHD Projekte
- Studentenaustausch, auch englischsprachiger Unterricht in Mittweida
- Gemeinsame Forschungsthemen
- Regelmäßige Field School Angebote in beide Richtungen
vertieft werden.
Eine Field School mit Studentinnen und Studenten aus Mittweida ist im September 2023 am RIT geplant – mit vergleichbarem Programm: Teambuilding, Firmenbesichtigungen, Vorlesungen und Freizeitaktivitäten (z. B. New York DC und Niagara Falls).
Teilnehmen können alle Studierenden technischer und naturwissenschaftlicher Studienrichtungen. Es soll in Gruppen ein technisches Problem, welches eine Verbindung zum Thema Automobil hat, bearbeitet und aus deutscher und amerikanischer Sicht betrachtet werden. Die Teilnahme an der Field School wird mit 5 Credits bewertet, die nach Absprache auf das Studium angerechnet werden können.