Aus dem Elbtal in KI-Höhen 01.11.2024
FK02-Aktuelles
KI-Kolloquien spiegelten Ergebnisse der Sommerschule im Kurort Rathen wider
Die Gipfel fest im Blick – die KI-Sommerschule verbindet Wissensvermittlung mit Freizeitvergnügen
Dienstags abends geht´s um KI: Vom 22.10. bis 03.12. finden an jedem Dienstag von 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr im Hörsaal 39-001 die KI-Kolloquien statt. Eingeladen sind alle, die sich für KI und deren Anwendungsfelder interessieren.
Unter dem Motto „Generative KI“ geht es um Themen wie
Text generation: Beyond Transformers - Is attention really all you need? The path to your own Chatbot The EU AI Act and its implications The art of image, video and audio generation AI copyright or how to protect your images IAV self-driving cars and image generation Weitere Infos zu den Themen und Vortragenden gibt es im HSMW-Veranstaltungskalender und unter folgendem Link: KI-Kolloquium 2024/25 .
Los geht es am 22. Oktober mit einem ganz besonderen Auftakt: Neben dem Überblick zur generativen AI von Jörg Scharfe wird Professor Thomas Villmann einen kurzen Überblick zum diesjährigen Physik-Nobelpreis, der an die KI-Pioniere John Hopfield und Geoffrey Hinton verliehen wurde, geben.
Entstanden sind die Vorträge, die größtenteils alle von HSMW-Studierenden gehalten werden, in der diesjährigen KI-Sommerschule, die Ende August / Anfang September im Kurort Rathen in der Sächsischen Schweiz stattfand. Bereits zum dritten Mal trafen sich dort Studierende und Lehrende, um sich in einer entspannten Atmosphäre gemeinsam mit aktuellen Entwicklungen in der KI auseinanderzusetzen.
Insgesamt nahmen 23 Studierende der Fakultäten INW und CB teil, die sich in den MINT-Fächern ab dem 4. Bachelorsemester befinden. Die Vorträge und praktischen Übungen waren dabei von den Studierenden mit Unterstützung von Tutoren im Vorfeld vorbereitet worden.
Lernen, da wo andere Urlaub machen: Haus Felsengrund in Rathen bot die perfekte Umgebung
Zum Einstieg in das Thema wurde die historische Entwicklung der generativen KI und ihr Ökosystem dargestellt, einschließlich Marktentwicklung, relevanten Akteuren, Berufsbildern und Anwendungsfällen.
Die nächsten zwei Tage lag der Fokus auf ChatBots und KI-Agenten, deren algorithmischen Prinzipien wie Transformer-Netzen und Datenbanksuchen sowie den verwendeten Workflows und APIs. Praktische Beispiele dienten zur Vertiefung und Veranschaulichung der Arbeitsweise und Implementierung von ChatBots. Die anschließenden Maker Sessions ermöglichten es den Studierenden, einen eigenen Chatbot mit einem ChatGPT-basierten LLM unter Anleitung zu erstellen.
Flugplatz mal anders – IAV-Testfahrten auf dem Flugplatz in Jahnsdorf
Nach der Textgenerierung wurden verschiedenste Bildgenerierungs-Frameworks und deren algorithmische Grundlagen präsentiert, sowie Methoden zur Video- und Musikgenerierung mit Tools wie SORA, SingSong und Suno.ai vorgestellt. Diese Tools konnten in den folgenden praktischen Übungen eigenständig getestet und angewandt werden, um die Möglichkeiten und Grenzen z.B. der Musikgenerierung auszuloten. Als eine mögliche wissenschaftliche Anwendung generativer KI wurde die Erzeugung von Plasmakristallbildern erklärt und eine Gütebewertung mit Hilfe eines Quiz durchgeführt.
Ein besonderes Highlight war der Ausflug zum Flugplatz Jahnsdorf für Fahrten mit dem IAV-Testfahrzeug für autonomes Fahren. Hier entwickelten und testeten die Studierenden Echtzeitanwendungen zur Auswertung der vom Testfahrzeug bereitgestellten Daten und präsentierten die Ergebnisse nach den autonomen Testfahrten. Großen Dank gilt hierbei der IAV Chemnitz sowie den Professoren Falk Langer und Daniel Kriesten für die Organisation und Ermöglichung dieses ereignisreichen Tages.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für generative KI, welche durch den EU AI Act gegeben sind, wurden in einem Vortrag von Gastdozentin Dr. Maryam Alipour von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin behandelt.
Wandern verbindet – Prof. Jan Thomanek mit Teilnehmenden der diesjährigen KI-Sommerschule auf dem Lilienstein
Neben dem fachlichen Programm bot die Sommerschule vielfältige Freizeitaktivitäten. Ein Kletterkurs mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wurde unter Anleitung am Papststein durchgeführt. Weitere Ausflüge führten zu Sehenswürdigkeiten wie der Bastei, dem Prebischtor, dem Carolafelsen, dem Lilienstein und der Festung Königstein.
Die Sommerschule ermöglichte den Studierenden, theoretisches Wissen mit praktischer Anwendung zu verknüpfen und dabei neue Technologien hands-on zu erleben. Die Mischung aus fachlichem Austausch und gemeinschaftlichen Aktivitäten trug zu einer intensiven Lernatmosphäre bei. Die positive Resonanz der Teilnehmenden zeigt den Erfolg der Veranstaltung und unterstreicht die Bedeutung solcher Formate für die Ausbildung im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Die dritte KI-Sommerschule hat gezeigt, wie wichtig interdisziplinäre Zusammenarbeit und praxisnahe Bildung für die zukünftige Generation von KI-Experten sind.
Ein ganz besonderer Dank gilt der erneut großzügigen finanziellen Unterstützung von Siemens und IAV aus Chemnitz sowie der Hochschule, den Fakultäten INW und CB sowie dem Stura und den Fachschaftsräten der Fakultäten INW und CB.
Studierende, die eine Ingenieurwissenschaft, Informatik oder Mathematik oder verwandte Fächer studieren und Interesse an Künstlicher Intelligenz haben, sind herzlich eingeladen, an zukünftigen Sommerschulen teilzunehmen. Die nächste Gelegenheit bietet sich im Sommer 2025, um gemeinsam mit maximal 20 Studierenden tiefer in das Thema einzusteigen. Die Kombination aus Vorträgen, praktischen Anwendungen und Freizeitaktivitäten an einem schönen Ort macht die Sommerschule zu einem besonderen Erlebnis. Weitere Informationen sind unter folgendem Link verfügbar: KI-Sommerschule 2025 .
Text: Prof. Alexander Lampe Fotos: privat